Auch wenn man weiß, dass dieser Tag kommen wird, so ist man ihm macht- und schutzlos ausgeliefert. Die Wogen prallen über einem zusammen und sie sind nicht aufzuhalten.
Am 10.07.2022 ist mein Papa Herbert Fresdorf verstorben.
Nach einer kurzen aber dafür heftigen Krebserkrankung erlag er dieser. Er ist nur 72 Jahre alt geworden.
Er wollte kämpfen, denn er war ein Kämpfer. Aller Kampfeswille hat nichts genützt. Er wollte noch einiges erleben, wollte seine Enkelkinder aufwachsen sehen, noch einmal verreisen und seine „zweite Heimat“ Waidring in Tirol besuchen, dies hat ihm diese heimtückische Krankheit verwehrt.
Er war immer ein Familienmensch. Die Familie war ihm das Wichtigste.
Ich hatte großes Glück einen Papa wie ihn zu haben.
Er war immer der Wind unter meinen Flügeln, er war ein Vater, der mir als Vorbild diente, an dem ich mich und mein Handeln lange ausgerichtet habe. Er hat mich sehr geprägt.
Er hat mir Grenzen aufgezeigt, aber mir immer genügend Freiraum gegeben, um meinen eigenen Weg zu finden.
Er hat mich als Partner, ja als Freund behandelt und mich früh zu vielen Terminen mitgenommen, die sonst „Erwachsenentermine“ waren.
Viele seiner Freunde sind auch meine geworden, eine Tatsache auf die ich sehr stolz bin.
Diese und unsere anderen Freunde sind in diesen schweren Stunden für mich und meine Familie, besonders für meine Mutter da, ein Netzwerk das stützt.
Ich danke Euch allen dafür, ob aus nah oder fern, es ist schön und tröstlich Euch zu haben!
Nun bist Du gegangen und wir, die geblieben sind müssen damit umgehen.
Es war ein viel zu schneller Abschied, wir hätten uns noch ein bisschen mehr Zeit mit Dir gewünscht!
Was uns als Familie tröstet ist, dass Dir ein langes Leiden erspart geblieben ist, das wolltest Du nie, Du warst auch ein stolzer Mann, der immer selbst bestimmt durch das Leben gegangen ist, ein langes „Siechtum“ hätte Dich sehr gestört und so bist Du am 10.07.2022 nicht mehr wach geworden.
Papa, Du fehlst unwahrscheinlich, was bleibt sind die vielen schönen Erinnerungen an die gemeinsame Zeit, diese kann uns niemand nehmen.
Danke, Papa
