Die Mandala-Stunde

Paul Fresdorf

Paul Fresdorf

Die Mandala-Stunde, liebe Nachbarn, könnte zum Unwort des neues Schuljahres werden. Viele Eltern inklusionsbedürftiger Kinder können es schon jetzt nicht mehr hören. Handelt es sich hier um ein neues Schulfach? Leider nein. Der Hintergrund ist ernst und traurig. Denn der Mangel an Lehrkräften geht auf Kosten der Qualität von Inklusion. Dies wurde bereits im Mai deutlich, als die Senatsverwaltung für Bildung veröffentlichte, dass die Aufgaben der Sonderpädagogen zum Großteil von weniger qualifizierten „Pädagogischen Unterrichtshelfern“ übernommen werden könnten, falls die Menge an Sonderpädagogen nicht ausreicht. Nun kommt es zur eigentlichen Posse: Verständlicherweise gab es hier viel Gegenwind, ergo beschloss die Bildungsverwaltung eine Umformulierung in der Personalzuteilungsvorschrift.So formulierte man, einen Zusatz, der besagt, dass die 8 Förderstunden inklusionsbedürftigen Kindern nur zustehen, wenn es genügend Fachlehrkräfte gibt. Andernfalls können alle acht Stunden von mehr oder weniger fortgebildeten Unterrichtshelfern erteilt werden. Hieraus ergibt sich die berechtigte Sorge der Eltern, dass ihre Kindern nicht gezielt gefördert werden, sondern mit der sogenannten“ Mandala-Stunde“ im Nebenraum lediglich beschäftigt werden. Ich teile diese Sorge.

Ihr Paul Fresdorf