„Vorsicht heiß“- mit diesen Worten begann heute morgen mein Meeting mit meinem Social Media Team. Es ging aber nicht um den Morgenkaffee. Sie ahnen vielleicht, liebe Nachbarn, welches Thema auch mich und mein Team heute morgen beschäftigt. Eine Bücherreihe, die Generationen in ihren Bann gezogen hat und die erfolgreich verfilmt wurde. Winnetou.

In der Diskussion geht es um Begriffe wie „kulturelle Aneignung“, „Verharmlosung“ und ja sogar „Darstellung falscher Tatsachen und historischer Zusammenhänge“, so war es in einigen Medien zu lesen. Es geht um einen Abenteuerroman, der Anlass bieten kann zu einer Diskussion. Ist es nicht das, was Literatur seit Jahrhunderten exakt tun sollte? Auch der Schaffer der Werke war ein schwieriger spleeniger Kauz, der vor dem Schreiben der Bücher weder die USA noch den Nahen Osten bereist hatte. Ein Abenteuerbuch, in dem es in allererster Linie um Freundschaft jenseits kultureller Grenzen geht, um das gemeinsame Überwinden von Hindernissen in einer erdachten Kulisse. Die Zeiten, in denen Bücher verbannt und verboten und mehr wurden, möchte ich nicht zurück.

Man kann Werke immer kritisch begleiten, sie nicht heraus zu geben ist selten eine Lösung. Karl May hat Generationen in eine Welt entführt, die sicher nicht korrekt dargestellt war, er hat aber auch Denkmuster aufgebrochen, die es zu seiner Zeit gab. Lasst uns nicht wieder in dunkle Zeiten zurück fallen. Im Sinne der Freundschaft und der Freiheit.

Ihr Paul Fresdorf