Senat bestätigt Lücke von fast 1000 Lehrkräften

Paul Fresdorf

Paul Fresdorf

In den Berliner Schulen bricht der Damm. Der Senat lässt die 100 % Lehrerausstattung fallen und kapituliert vor dem Fachkräftemangel. Was nun kommt ist die Folge von einem Vierteljahrhundert sozialdemokratischer Bildungspolitik. Schulen die bisher gut mit Lehrkräften ausgestattet sind, werden wohl keine weiteren Lehrkräfte bekommen, dies wird Gymnasien, stark nachgefragte Sekundarschulen und Grundschulen verstärkt treffen. Alle Schulen werden sich Stück für Stück in den Lehrermangel begeben. Dies ist ein Desaster, denn Teilungsunterricht zur Förderung schwacher Schüler und Vertretungsunterricht werden die ersten Opfer dessen sein. Was folgen wird ist eine neue Verteilung der Lehrer über die Stadt, wenn Schulen nicht mehr ausrechend besetzt werden können, werden die leeren Stellen durch ein Absenken der Ausstattung an anderen Schulen gedeckelt werden müssen. Eine Maßnahme die noch mehr Lehrer in andere Bundesländer treiben wird. Berlin verabschiedet sich immer mehr von dem Grundrecht auf Bildung. Die Verbeamtung ist nicht die Lösung des Problems, denn sie wartet bereits am Horizont auf die Bewerber, vielmehr sind es die Arbeitsbedingungen und die verfehlte Bildungspolitik der letzten Jahre, die Bewerber vom Lehramt in Berlin abhalten. Hier muss dringend ungesteuert werden. Die Arbeitsbedingungen müssen durch multiprofessionelle Teams verbessert werden. Die Berliner Schule muss ihr Bildungsversprechen wieder einlösen, wir brauchen einen Neustart in der Bildung. Frau Senatorin Busse ist aufgefordert einen überparteilichen Bildungskonvent einzuberufen, der alle wichtigen Stakeholder an den Tisch holt, um kurz-, mittel- und langfristige Startegien zu entwickeln, wie der Bildungsstandort Berlin gerettet werden kann. Dies ist eine der wichtigsten Zukunftsfragen des Landes Berlin.